Ist das Thema „Remote Schooling“ oder „Homeschooling“ ein Thema fürs Karrierecoaching? Unbedingt!
Aktuell betreue ich sehr viele High Potentials und Führungskräfte, die am Ende ihrer Kräfte sind, weil sie Vollzeit arbeiten und dann noch Zuhause ihre Kinder in Homeschooling beschulen. Bei vielen sind die „Dörfer“, die es braucht um Kinder groß zu ziehen und die sie sich über Jahre aufgebaut hatten, weggebrochen, einfach so. Von heute auf morgen, denn sie passen nicht zu den aktuellen Bestimmungen.
Was tun? Heute teile ich meine Erfahrungen, die ich sowohl als Mutter als auch als Karriere Coach entwickelt habe:
- Erwartungen loslassen: es sind besondere Zeiten und wir müssen mit unsere vorhandenen Ressourcen gut haushalten.
- Pufferzeiten einplanen: sowohl für uns, als auch für unsere Kinder, das bedeutet manchmal auch, dass nicht alles erledigt ist, hier hilft priorisieren.
- Bei Überlastung Gespräch mit Lehrern suchen, Situation schildern und nach machbaren Lösungen suchen
- Bei Überlastung ebenfalls das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen und Situation schildern. Kommunikation ist besonders wichtig, denn woher soll unser Chef:in unsere Situation kennen?
- Genug Pausen und Inseln der Ruhe einbauen, wann immer möglich.
- Routinen implementieren und sich täglich daran halten.
- Das Lernen spielerisch gestalten, Leichtigkeit reinbringen (Wettbewerb, Rollenspiele usw.)
- Raus aus dem Kinderzimmer, dort lauern viele Ablenkungen fürs Kind und die Konzentration fällt sehr schwer.
- Genügend Pausen dazwischen einbauen, Kinder haben eine viel kürzere Konzentrationsphasen als Erwachsene, kleine Bewegungspausen von 10-15 Minuten und Obst können bei Grundschülern schon manchmal Wunder bewirken.
- Aber auch größere Kinder und Jugendliche brauchen Pausen, diese sollten bewusst genommen werden.
- Bei älteren Kindern gemeinsam nach funktionierenden Lösungen für alle Seiten suchen. Rollentausch kann hier sehr effektiv sein, weil es auch die Fähigkeit der Empathie fördert.
- Bei ständigem Streit mal eine Auszeit vom Lernen nehmen und raus gehen. Danach wieder ins Gespräch aufs Augenhöhe und schauen was jeder braucht.
- Bei Unsicherheit sich selbst in Interaktionen mit Kind filmen und danach vor die Augen führen: wie behandle ich mein Kind? Hätte ich Lust mit mir selbst zu lernen? Wie emphatisch bin ich?
- Und wenn alles nicht hilft, ist mir persönlich bisher die Beziehung zu meinem Kind viel wichtiger als die Schule.
Die Kinder sind alle in der gleichen Situation und natürlich gibt es Eltern die Unterstützung anbieten und welche, die es nicht können oder auch nicht schaffen, aber das Schulsystem in Deutschland ist okay. Aber manchmal hilft uns auch darauf zu vertrauen, dass die Kinder alle gestärkt sein werden, wenn diese Zeiten vorbei sind und wir alle dadurch resistenter und resilienter sein werden.